Töpfe für die Jungpflanzenanzucht

Für Aussaaten verwende ich Pikierschalen oder Plastiktöpfe.  Die 10 -40 cm großen Pikierschalen verwende ich bei Aussaaten von Sorten in großen Stückzahlen. In die kleinen Plastiktöpfe sähe ich die Sorten mit kleineren Stückzahlen aus. Generell habe ich nur eine Sorte in meinem Aussaatgefäß.  Beim Gießen schwemmen immer mal wieder einzelne Samenkörner davon und es kann bei mehreren Sorten schnell zu Mischungen kommen....

Warum Plastik?

Ich hatte für Gemüseaussaaten und vor allem für die Jungpflanzen verschiedene Materialien ausprobiert und bleibe wie jeder Profigärtner beim Plastik. Die Vorteile sind unschlagbar: Leichtes Gewicht, hält gut die Feuchtigkeit in der Erde, wiederverwendbar und oft wiederverwertbar ("receyclingfähig").
Töpfe aus Ton sind zu schwer und trocknen schnell aus, Töpfe aus Papier, Holzschliff oder sonstigen Fasern sind zu instabil und rotten schnell. Die Torfquelltöpfe sind mir für meine Menge zu teuer und sie trocknen mir auch zu schnell aus.
Meine Erfahrungen mit Multitopfplatten waren bis auf die Stecklingsvermehrung nicht so überragend. Die kleinen Sämlinge wollen doch mehr Wurzelraum haben. Seltsamerweise wachsen 10 Sämlinge in einem 9 x6 cm hohen Topf besser als einzeln in je einem  3 mal 3 cm großen Minitopf.

Das Material der Töpfe sollte weich aber stabil sein. Vermeiden Sie brüchiges leicht einreißendes Plastik. Das kann Schnittwunden verursachen. Achten Sie ebenso bei Töpfen auf glatte Kanten. Manche Töpfe haben Einsteckhilfen für die bunten Plastikettiketten.  Für den Hausgebrauch eignen sich diese Töpfe nicht so gut. An diesen schmalen Schlitzen kann man sich auch die Hände  oder die Handschuhe aufreißen. Im Umgang mit der Pflanzerde trocknet die Haus schneller aus und kann leichter aufreißen.
 

Einheitliche Topfgrößen erleichtern die Arbeit

Für meine Jungpflanzenanzucht nehme ich nur noch einheitliche Töpfe. Gleiche Höhe und gleiches Volumen erleichtern das Abschätzen von Mengen (z.B. Erde), die einzelnen Handschritte im Umgang mit der Pflanze und vor allem eine gleichmäßige Bewässerung.
Manche Tomatensorten wie die schnellwachsende 'De Berao' oder 'Himmelsstürmer' sind sicherlich in höheren Töpfen besser untergebracht. Doch in Bezug auf Pflanzenstabilität habe ich in der nur 4 -6 wöchigen Kulturzeit keine Vorteile von großen Töpfen gesehen.
Früher habe ich in 10 cm hohe eckige Staudentöpfe meine Tomaten pikiert. Doch für den Transport wurden mir die 24 Töpfe je Handschale schnell zu schwer. Die runden Töpfe sind für kurze Kulturen einfach handlicher und leichter. Das macht im Umgang mit einigen Tausend Jungpflanzen viel aus...

Rundtöpfe 9 x 6,5 cm

Die Töpfe sind 9cm breit und 6,5 cm hoch, ohne scharfe Ränder oder Einsteckhilfen. Das Material ist leichtes, weiches aber relativ stabiles Plastik, das sich für Kunststoff recht angenehm anfühlt und sich mehrfach wiederverwenden lässt..  Auf eine Handschale (40 x 60 cm) passen 24 -27 dieser Töpfe.
Diese praktischen Plastiktöpfe nutze ich schon seit über 10 Jahren für die Anzucht meiner Tomaten und anderer Gemüsejungpflanzen.
Ich nutze sie sowohl zur Aussaat als auch zur Jungpflanzenkultur. Von Sorten in geringer Stückzahl sähe ich jeweils 5 - 20 Korn im Abstand von 0,5 - 1 cm aus. Vier bis fünf Wochen später vereinzelne ich meine Jungpflanzen in diese Töpfe.  Der Düngevorrat der Erde reicht für die weiteren vier bis fünf Wochen bis zur Auspflanzung. Die Standfestigkeit ist bei Pflanzen bis zu 20 -25cm in Ordnung. In sehr heißen Frühjahren wie in 2018 kippen noch höhere Pflanzen in solchen Töpfen leicht um. Ebenso müssen gut eingewurzelte Pflanzen bei sehr hohen Frühjahrstemperaturen 1-2 täglich gegossen werden. In Frühjahren mit moderaten Temperaturen reicht einmal Gießen pro Tag oder alle zwei Tage völlig aus.
Generell sind die Töpfe für Pflanzen mit kurzer Kulturzeit zu empfehlen, z.B. : Gemüsejungpflanzen wie Gurken, Auberginen, Paprika, Zucchini, Sommerblumen, Erdbeerausläufer, Salat, Basilikum etc.
Super ist auch die Anzucht von Kopfsalat. Ich sähe 10 -25 Korn Salat in diese Töpfe mit feuchter Erde, decke die Samen kaum 1mm mit Erde ab und stelle die Pflanzen an halbschattiger Stelle im frostfreien Gewächshaus.  Nach 4 -6 Wochen habe ich kräftige Salatpflanzen, die ich vereinzelne und direkt an die gewünschte Stelle im Garten, Hochbeet oder schneckensicheren Balkonkasten pflanzen.  Die Aussaat in Multitopfplatten gelingt mir bei weitem nicht so gut. Ich sähe fast alles in die kleinen Töpfe oder in Aussaatschalen aus.

Farbliche Töpfe für unterschiedliche Zwecke
Ich nehme farbige Töpfe wenn die Pflanzen darin z.B. an anderen Standorten wachsen sollen, oder ich eine neue Erde teste oder Keimproben von den Samen meines Versandsorten durchführe.

Pikierschalen

Diese Manna Pikierschalen messen etwa 48cm x 32cm und sind 6 cm hoch.
Wenn ich Ende März/Anfang April meine Tomatenjungpflanzen in größere Töpfe vereinzelne, pikiere ich die noch kleinen Pflanzen in diese Platten. Bei Bedarf kann ich in 1 -3 Wochen die inzwischen kräftigeren Pflanzen wieder vereinzeln. Das Maß der Platten eigenet sich ebenso gut für Aussaaten oder für Stecklinge. Ich ziehe eine große Saatfläche jeder Multitopfplatte vor. Nach meiner Erfahrung gedeihen in einer großen Fläche die Pflanzen besser als in den nur 3x3 cm kleinen Einzeltöpfchen der Quickpottplatten.

Das Maß diese Platten ist sehr handlich und praktisch. Saubere Platten sind gute Tabletts für eine Gartenkaffeerunde oder einen Grillabend.
Die Platten sind gelocht. Bisher habe ich noch keine ohne Löcher gefunden. Das wären prima Untersetzter oder Tablets, bei denen auch schon einmal der Kaffee überschwappen kann.

Handschalen

Die praktischen und stabilen Handschalen nutze ich schon seit über 10 Jahren für meine Jungpflanzenkultur. Auf eine Platte passe 24 -27 9er Töpfe. Anders als viele Billigversionen knicken diese Schalen beim Transport nicht ein.  Mehr als 10 -12  Kilo sollte eine Platte allerdings nicht tragen.
Der Rand ist knapp 5 cm hoch. Bereits während meiner Lehrzeite um 1996 hatten die Gärtnereien diese Platten verwendet. Damals hielten solche Platten über 20 Jahre. Das ist heute vermutlich nicht mehr ganz so. Doch meine ältestesten, unversehrten Platten sind auch schon über 10 Jahre alt.
Ich nutze die Handschalen auch zweckentfremdet als Tablett, zum Kartoffeln vorkeimen, zum Saatguttrocken von Gurken, Zucchini, Paprika, Sommerblumen, zum Kräutertrocknen oder als Untersetzer für mein Topfgemüse. Im Sommer stelle ich in die Platten meine Gläser in, denen die Tomatensamen vergären. Ebenso transportiere ich zur Pflanzzeit darin die langen Kartons mit Steckettiketten.