Fehler bei der Aussaat

Bei der Aussaat können einige Fehler passieren. Hier habe ich ein paar dokumentiert:

Zu dicke Erdschicht auf Aussaaten

Einer der häufigsten Aussaatfehler ist die zu dicke Erdschicht auf den Aussaaten.

Ein altes Sprichwort sagt: „… Die Samen wollen die Glocken hören“. Das heißt sie sollen nicht zu dick abgedeckt werden.

Bei meiner gärtnerischen Ausbildung habe ich gelernt, das die Samen maximal samenkorndick abgestreut werden und bin damit bisher sehr gut gefahren. Meine Aussaaten streue ich mit feinem, sauberen Sand bzw. einen feingesiebten Gemisch aus einem Teil Pikiererde und Sand ab. Der Sand hat eine gröbere und lockere Struktur als die Erde und lässt noch eher Licht an die Samen. Zweck der Abdeckung ist es die gequollenen Samen vor dem Austrocknen zu schützen. Doch ich bin oft zu hektisch und immer wieder landet zuviel Erde auf den Samen. Das sorgt immer wieder für schlechtere Keimerfolge.
Die Bilder meiner Chilisamen zeigen das Gegenteil. Dennoch machen sie die Problematik deutlich.

Die Samen sind unter der etwa 5-8 mm Erdschicht gut gekeimt und als weiße Keimlinge sichtbar. Sie werden durch die Erdschicht noch nach unten gedrückt. Dennoch hebt sich der Erddeckel und das erste Licht kann an die Keimlinge kommen. Haben die Pflanzen das erst mal geschaft und die Bedingungen bleiben optimal, durchstoßen die Keimlinge schnell die Erdschicht bzw. sie drücken die Erde beiseite um weiterzuwachsen.
Züchter führen bei ihren Keimproben einen Test mit der Durchtriebkraft durch. Da müssen die Keimlinge eine mehrere Milimeter dicke Schicht aus Substrat oder sogar feinem Kies durchdringen. Dafür ist es auch Premiumsaatgut und für professionelle Anbauer sehr wichtig.
Diese Art der Keimproben habe ich mit meinen Samen nie durchgeführt. Es ist mir bei all meinem Arbeitspensum kaum möglich ordentlich dokumentierte Versuchsreihen durchzuführen. Meine Erfahrungen mit dem Keimverhalten von Saatgut sind oft widersprüchlich und oft nicht erklärbar.

 

Annomalien bei der Keimung

Ich wundere mich oft, unter welchen schlechten Bedingungen Samen keimen können. Warum keimem Zuchinisamen drei Wochen nicht und wenn ich das scheinbar samenlose Substrat in meine Kübel für die Topftomaten weiterverwende kommen aus 10cm tiefe kräftige Zucchinikeimlinge hervor. Warum keimt aus dem gut durchwurzelten Topf einer Zimmerpflanze eine Tomate, die sich allen Lehren zum Trotz gut entwickelt. Warum keimen liebevoll, korrekt ausgelegte Tomatensamen weder im März noch April und wenn ich die Töpfe achtlos auf den Gewächshausboden austopft kommt nur wenige Tage ein dichter Rasen von Tomatensämlingen.
In Freiland und im Gewächshaus sind wild aufgegangene Tomatenpflanzen das was ich im Juni, Juli am meisten aus den Beeten jäte. Manchmal lasse ich diese Sämlinge wird wachsen und ab August gibt es leckere Früchte von den unmöglichsten Stellen.

2. Zu dichte Aussaaten

Ein weiterer Aussaatfehler ist hier auf dem Bild zu sehen. Es waren zu viele Samen im Topf. Für die Bewältigung der ersten Hürde, eben die zu dicke Erdschicht war es gut. Mehr Samen haben mehr Kraft die Erde hochzudrücken. Wie das Spiel bei nur 5 -10 Samen pro Topf abgelaufen wäre weiß ich nicht.
Doch sobald die Keimlinge grün werden leiden sie unter dem zu dichtem Stand. Sie konkurrieren frühzeitig um Wasser, Licht und Nährstoffe. Außerdem trocknen sie nach dem Gießen langsam ab und sind damit für Pilzkrankheiten anfällig.