Ausgeizen bei Büschelwuchs an Tomaten
Manche Tomatenpflanzen haben im Juni, Juli keinen erkennbaren Haupttrieb. Ihre Triebspitze ist büschelig verzweigt und es es stellt sich die Frage wie mit der Pflanze weiter umgegangen wird.
Ich lasse die Pflanze nach dem Auspflanzen zunächst 2 Wochen wachsen und beobachte Ihre Geiztriebe. Den kräftigesten Geiztrieb ziehe ich als Haupftrieb weiter. Die anderen Geiztriebe entferne ich. Manchmal lasse ich einen zweiten kräftigen Geiztrieb stehen weil ich den neuen Hauptrieb weiter beoachten will. Entwickelt sich dieser in der kommende Woche zu meiner Zufriedenheit werden alle anderen Geiztriebe entfernt.
Das Chaos kann ich in meinen Bildern nur schwer festhalten. Die betreffenden Stellen habe ich rot umkringelt.
Die Ursachen
Wenn ich mir diese büscheligen Pflanzen genauer ansehen, erkenne ich oft eine verkrüppelte Triebspitze. Die Triebspitze wurde oft im ganz frühen Jungpflanzenstadium beschädigt und kann jetzt nicht mehr weiterwachsen. Beschädigungen können durch Gießen bei zu kalten Temperaturen, sehr frühe Saugschäden durch Blattläuse oder Abbrechen passieren.
Viele niedrige Sorten haben von Natur aus büschelige Triebe. Das hat genetische, bzw. züchterische Ursachen. Bei meinen Topftomaten ist die rasche, hier kompakte Verzweigung erwünscht. Sorten mit begrenztem Wuchs werden auch als determinierende Sorten bezeichnet.
Leider entwickeln sich aus manchen hochwachsenden Sorten immer niedrige Pflanzen und davon bin ich nicht begeistert. Möglicherweise ist auch ein Virus für den Zwergenwuchs verantwortlich. So gibt es bei "Black & Red Boar" teilweise nur 1,2m hohe Exemplare und die anderen, länger tragenden sind um 1,60 m hoch. Ich nehme nur noch von den hohen Sorten Saatgut. Die rote über 1m hohe Flaschentomate 'König Humbert' ist schon seit Jahren zu einem 40 cm niedrigen buschigen Pflanzenzwerg mutiert. Die Pflanzen hängen zwar voll, doch es ist nicht das was ich mir von der Sorte wünsche. Auch diese Sorte wird aus meinem Sortiment verschwinden.