Pflanzung von Topftomaten

Arbeitsschritte beim Pflanzen

1. An der Qualität der Blumenerde sollten Sie nicht sparen. Zum Befüllen meiner Töpfe für die Topftomaten nehme ich eine gute Blumenerde mit einem Vorratsdünger von über 3 Monaten. Das was nährstoffhungrige Sommerblumen die ganze Saison blühen lässt hält auch meine Topftomaten fit. Die Erdvariante auf den Bildern hat sogar etwas wasserspeicherndes Vermiculite. Da brauche ich fast nie nachdüngen. Und wenn dann sind es ab Ende Juli alle 14 Tage bis drei Wochen 2% Flüssigdünger, Melasse in meinem Gießwasser.
Alternativ, umweltschonender aber auch schwerer ist ein Gemisch aus je einem Drittel Gartenerde mit Sand, abgelagertem Kompost und sofern notwendig gekaufte Blumenerde.

2. Nachdem ich meine Töpfe knapp randvoll aber locker mit Erde gefüllt habe stelle ich diese auf die Untersetzer meiner Tische und pflanze darin meine noch zierlichen Buschtomaten. Töpfe mit ganz trockene Blumenerde wässere ich vorher intensiv.

3. Die Pflanzen müssen vor dem Umsetzen immer einen gut feuchten Erdballen haben damit sie leichter anwachsen. Ebenso ist es sinnvoll den Wurzelballen vor dem Umpflanzen etwas aufzureißen.

4. Zum Pflanzen drücke ich etwas Erde im Topf beiseite, setze darin meine Jungpflanze, fülle die Erde im Pflanzloch wieder auf und drücke den Pflanzballen leicht an.

5. Ich gieße die Pflanze direkt an und stecke ein bis drei 60 cm lange Bambusstäbe als Stütze hinzu. Das Sortenetikett darf nicht fehlen. Ich stecke es 3-5 cm vom Topfrand entfernt, locker in die Erde. Wenn ich das Etikett ganz dicht an den Rand stecke, rutscht es oft nach unten.

6. Wässern:
In der gleichen Tischreihe steht ein eckiges 200 l, etwa 80 cm breites Regenfass. Darauf lege ich ebenso ein breites bis 1,5m langes Brett, auf dem wieder 5 Töpfe untergebracht werden. Zum Gießen verwende ich abgestandenes, angewärmtes Gießwasser. Pflanzen vertragen angewärmtes Wasser besser. Ein starker Temperaturunterschied von 20°C bei kaum 15 °C kalten Leitungswasser und sommerlichen 25 -35°C heißen Lufttemperaturen stresst die Pflanzen unnötig. Am Anfang brauchen meine Töpfe selbst an heißen Sommertage nur alle 2 Tage Wasser. Später muss ich bei heißem Wetter täglich wässern. Während ich meine Regentonne mit Leitungswasser auffülle, führe ich oft Pflegearbeiten wie Gießen, Ausgeizen, Stützen oder Anbinden durch.


7. Jede Saison finde ich es im Juni faszinierend wie schnell meine Topftomaten wachsen. Anders als im Garten haben die Gemüsekübelpflanzen unverbrauchte gut gedüngte, lockere Erde und keine Nährstoffkonkurrenz. Die Ernte setzt ab Anfang Juli ein und geht sortenabhängig bis Mitte Oktober. Manche Topftomatensorten haben auch schon im September ihre Dienste getan.
Spätestens ab August muss ich mehr Pflege in das Entfernen von kranken Blättern, Stützen von Trieben oder sogar etwas Düngen investieren. Je nach Witterung sind die Pflanzen bis Oktober ganz ansehnlich. Am schönsten finde ich meine Topftomaten aber von Ende Mai bis Mitte Juli. Sie sind schön grün und die ersten reifen bunten Früchte unterstreichen ihre Vitalität. Sie geben einen guten Vorgeschmack auf die bald reifenden Freiland- und Gewächshaustomaten.

Anmerkungen zu den Bildern beim Töpfe füllen

Inzwischen vergeude ich keine Kraft mehr bei anstrengenden Gartenarbeiten. In meinen 20zigern und dreißigern habe ich mich genug mit Gartenarbeit ausgetobt. Mit vierzig schimmert doch ein klein wenig Verstand in die grüne Schaffenskraft. Jeder Arbeitsschritt bei mir muss mit wenigen Handgriffen und so wenig Wegen wie möglich erledigt werden. Die 70 -80 l Säcke sind mit über 20 kg schon sehr schwer.
Ich lade die Säcke vom Auto direkt auf meinen Tisch. Auf einem Stuhl steht ein 80 l umfassender, rechteckiger Mörtelkübeln in denen zwei Töpfe für meine niedrigen Topftomaten stehen. Keine 2m entfernt stehen meine Tischgestelle samt Untersetzern für die Topftomaten. Das sind meine umfunktionierten Pflanztische aus der Jungpflanzensaison. Jedes Gestell ist mit einem 50cm mal 150 cm langen Schalbrett bedeckt. Darauf passen 5 Töpfe mit niedrigen Buschtomaten, Chili oder Paprika. Die Tischhöhe von 90 cm erleichtert mir sehr die Pflege der Pflanzen und die Buschtomaten sind besser vor Schnecken geschützt als im Garten. Völlig schneckenfrei ist dieser Tisch nicht.

Die bunten Töpfe umfassen etwa 10 - 12 l und sind ideal für 20 -40 cm niedrige Buschtomaten wie 'Sonnenschein', 'Pendulina', 'Drei Käse hoch', 'Tumbling Tom, red'. Alternativ, sehr stabil und deutlich kostengünstiger sind 12 -20 l Baueimer. Aber im Hof habe ich es ganz gerne bunt und schön. Eine Rechtfertigung für die teuren bunten Töpfe ist ihre gute optische Eignung auf meinen Fotografien. Die bunten Töpfe stammen von der Marke Elho (Reihe: Green Basics) und sind auch Receycling Plastik gefertigt. Leider habe ich sie nur in 2017 zu einem Stückpreis von 5 € kaufen können.  Das selbe Format habe ich in 2018 nur noch in anthrazit gesehen…

Praktisches zur Topfauswahl:

  • Ich bevorzuge Töpfe mit breiten Boden, die nur minimal konisch zulaufen. Solche Gefäße sind einfach standsicherer und kippen bei Wind kaum um. 

  • Ich vermeide Töpfe mit gebogenen Rand. Da sammeln sich gerne die Schnecken an.  Lieber ist mir ein sehr schmaler aber natürlich glattrandiger Rand.

  • Ebenso bevorzuge ich leichtes Material: stabiles aber glattes, weiches Plastik das nicht bricht. Tontöpfe sind schöner aber schwerer und sie trocknen schneller aus. Baueimer sind stabil. Hier steche ich mit einem Spitzbohrer 8-12 Löcher in den Boden. Das geht gut bei warmen Sommerwetter- das ist das Plastik weicher. Ich könnte bei dieser billigen Lösung über schädliche Platikweichmacher nachdenken. Ich lasse es. Was in Blumentöpfen drinn ist weiß ich auch nicht genau... Die Kultur von Pflanzen in Erdsäcken habe ich in meinem Garten aufgeben.  Die Höhe der Erde ist  zu niedrig. Darin hält kein Stützstab für die Pflanzen.

  • Wenn ich nicht besonders schöne Blumenkübel nutze, hole ich mir neben Baueimern auch die praktischen, runden 35 - 40 l oder gleich die rechteckigen 80 l Mörtelkübel. Die großen Kübel nehme ich im Frühjahr, Herbst und Winter auch gerne zum Transport von Rückschnitt, Kompost, Erde, Pflanzen, Rindenmulch, etc.

  • Die Töpfe sollten mindestens 35 cm hoch sein. Bei Pflanzen von über 40 cm Höhe muss ein mindestens 60 cm langer Stützstab gut in der Erde halten.

  • Wählen Sie die Töpfe passend zu den Pflanzen aus. Oft lässt das obere Erscheinungsbild der Pflanzen auf ihr Wurzelwachstum schließen. Wählen Sie lieber etwas größere Gefäße. Darin können Wasser und Nährstoffe länger gespeichert werden und die Pflanzenwurzeln fühlen sich wohler. Besser ist es in einem großen Gefäß mehrere Pflanzen zu kultivieren als viele kleine Gefäße zu versorgen.

  • Achten Sie auf die Tragkraft Ihres Balkones, Ihrer Pflanztische oder Pflanzengestelle. Gut gegossene Topfpflanzen können locker das doppelte wiegen als ein Kübel mit trockener Erde.

  • Die Untersetzer sollten immer 2-5 cm breiter sein als der obere Topfrand.

 

Passende Topfmaße für Tomaten und anderes Balkongemüse

- Bis 20 cm hohe Zwergtomaten, Salat, Walderdbeeren, Kräuter (Basilikum, Schnittlauch, Lemontagetes) oder Zwergchili:

Balkonkasten von 15 cm Breite und mind. 15 cm Tiefe und mehr. Pflanzabstand  im Kasten alle 30 cm.

- Bis 40 cm hohe Tomaten, Chili bis 60 cm, Aubergine 'Slim Jim', mittelhohe Paprika:

10 -12 l und mehr

- Bis 60 cm hohe Buschtomaten, Paprika, Auberginen, Kartoffeln, Mangold, Salat, Buschbohnen, Zuckererbsen:

20- 25 l und mehr.
- Bis 1m hohe Buschtomaten und genügsame Wild- Cocktailtomaten: 

25- 30 l und mehr

- Bis 1,6 m hohe Stabtomaten (Cocktailtomaten, Sorten mit mittelgroßen Früchten), Auberginen, Paprika :

35 l und mehr
- Große Fleischtomaten, Ochsenherzen, alle anderen Tomatentypen, Gurken, Zucchini, :
40 -45 l und mehr.

In einem rechteckigen,  80 l umfassenden Baukübel passen z.B.:
2 Stabtomaten bis 1,6m Höhe mit kleinen bis mittelgroßen Früchten,
eine hohe und zwei niedrige unter 50 cm hohe Buschtomaten,
2-3 Auberginen oder  2- 4 Paprika,
1 Gurke mit Kräutern wie Basilikum, Boretsch, oder Salat, Mangold,
2-3  fünfer Horste (5 Bohnen je Pflanzloch) an Zuckererbsen oder nicht allzu hohen Stangenbohnen.