Saatgut ernten und aufbereiten
Bei Tomaten haben wir das Glück das genußreife Früchte bereits keimfähige Samen gebildet haben. Viele andere Gemüsesorten wie Auberginen, Gurken oder Zucchini bilden lange nach der Genußfähigkeit reife Samen aus. Doch das Warten wird mit einer zahlreichen Samengeneration für die nächste Ernte belohnt.
Außerdem ist eine ausreichende Trocknung für die Samen sehr wichtig. Tomatenkerne lasse ich im Sommer 1 -2 Wochen, im Herbst bis zu 4 Wochen auf Papptellern in meinem großräumigen, gut durchlüfteten Flur trockenen. Wer weniger Platz hat, kann die Teller auch in Regalen oder Stellagen mit mindestens 10 cm Zwischenabstand trocknen lassen. Ähnliches gilt für Auberginen, Paprika, Chili, Gurken, Zucchini und andere Fruchtgemüse.
Größere Samen von Erbsen, Bohnen oder auch Mais werden gerne von Schädlingen wie dem Bohnenkäfer angefressen. Bohnen werden z.B. erst im Spätherbst mit den Hüllen geerntet, ein paar Tagen im Trockenem verwahrt und dann ausgepuhlt. Mein etwa 12 qm großes Anzuchtgewächshaus steht im Sommer und Herbst leer. Dort lasse ich das frisch geerntete Saatgut in 40 -60 cm großen flachen Handschalen vortrocknen.
Nachdem die Körner wieder ein paar Tage oder Wochen flach ausgebreitet vor sich hin getrocknet haben werden sie für ein paar Wochen in die Gefriertruhe um -18°C gelagert. Danach werden sie jeweils zur Hälfte mit wasseranziehenden Silikageeltütchen in Schraubgläsern oder luftdichten Dosen gelagert.
Die Betreiber der großen Genbanken frieren ihr Saatgut zwecks längerer Haltbarkeit ein. Dazu muss das Saatgut absolut trocken sein. Feuchtes Saatgut platzt bei tiefen Minusgraden und wird dann unbrauchbar. Ich habe bisher noch kein Saatgut eingefroren. Bisher hatte ich noch nicht den Bedarf. Außerdem ist es mir wichtig mein Sorten alle ein bis fünf Jahre anzubauen, damit sich die Pflanzensorten an ihre Umwelt anpassen und weiterentwickeln können.