Unterschied Samenfeste Sorten - F1 Hybriden

Was ist der Unterschied zwischen Hybriden und echten, nachbaubaren Sorten?

Mit den in den Lebensmittelläden angebotenen Früchten haben diese seltenen Tomatensorten (vorwiegend Hybriden) nichts gemein. Hier handelt es sich um traditionelle Sorten oder Züchtungen aus traditionellen, nachbaubaren Sorten. Sie können aus den Kernen ihrer Früchte weitervermehrt werden.  Somit hat es jeder Garteneigentümer in der Hand welche Tomatensorten am besten gedeiht und deshalb weitervermehrt wird.

Die Früchte des Handels stammen überwiegend von Hybriden. Diese wurden für den großflächigen Anbau unter primär wirtschaftlichen Zwecken wie eine hohe Ernte entwickelt. Die Anforderungen der globalen Märkte erforden besondere Maßnahmen. Die Züchterunternehmen haben dafür viel Zeit und Kapital investiert und holen sich diese Ausgaben z.B. auch über Lizenzen zurück.  Das ist einfach unternehmerisches Handeln. F1- Hybriden sind nichts Schlechtes und haben viele Vorteile wie Gleichförmigkeit, gute und halbswegs planbare Ernten. Viele entstehen auf völlig natürliche Weise. Es gibt viele schmackhafte Hybriden. Hybriden sind bis auf wenige Ausnahmen deutlich besser für den größeren Anbau gedacht. Kaum ein Profianbauer wird unter den heutigen starken Marktanforderungen sich alleine nur auf samenfeste Sorten verlassen.  Das erklärt warum unser Handelsangebot fast nur aus Hybriden besteht.

Ich bin gespannt ob Hybriden mit den derartigen extremen Wetterlagen weiterhin gut auskommen werden oder ob sie dafür noch mehr auf eigene Ökosystheme wie Hightech Gewächshauser angewiesen sein werden.  Die Früchte wird es im Handel geben und wir können diese ganz ohne Samenpulerei genießen....
Mir machen weniger die Hybriden an sich sondern die Vorgehensweisen von etablierten Konzernen im Zusammenspiel mit einer trägen, nichtahnenden Menschenmasse  Sorgen.  Es ist den meisten einfach egal wenn die Landschaft immer eintöniger wird und viele engagierte, mehr auf ökologischen landwirtschaft versierte Anbauer nicht zum Zuge kommen.
Zurück zu den Hybriden. F 1 Hybriden sind oft nur ein Teil von einem Kombinationsprodukt zu dem auch chemischer Pflanzenschutz, aufwändige Landbearbeitungsmaschinen oder Ernte und Vermarktungsverfahren gehören. Es können Abhängigikeiten entstehen, die nach außen wie ein perfekter Kundenservice aussehen. 
Das Saatgut von Hybriden keimt entweder gar nicht oder bildet im nächsten Jahr völlig unterschiedliche Nachkommen. Nur mit viel Aufwand und jahrelanger Züchtungsarbeit können aus Hybriden wieder stabile Sorten zurückgezüchtet werden.

Echte samenfeste Sorten

Samenfeste Sorten können prinzipiell aus den Samen ihrer Früchte weitervermehrt werden.
Doch um eine Sorte dauerhaft gesund und sortenstabil zu halten bedarf es auch hier sorgfältiger aufwendiger Züchtung.
Verkreuzungen werden immer häufiger vorkommen. Manche Sorten sind mehr, andere weniger Betroffen.
Ein Faktor ist, das unsere Insektenwelt kaum noch genügend Nahrung findet. Die früher verschmähten Tomatenblüten werden als Futterquelle dann doch attraktiv. 
Allerdings weisen samenfeste Sorten ganz ohne Verkreuzung eine hohe natürliche Varianz auf. Es können sich unterschiedliche Früchte, unterschiedliche Pflanzenhöhen an verschiedenen oder gleichen Standorten ergeben.
Dennoch macht es Freude eigenes Saatgut zu ernten.