Auspflanzen

Grunddüngung Bodenvorbereitung

Tomaten mögen einen hellen, luftigen Standort. Sie schätzen einen nährstoffreichen, warmen, lockeren Gartenboden, der z.B. mit abgelagerten Pferdemist, Kompost, Hornspähne, organischen Dünger wie Animalin oder Maltaflor gedüngt wird. In der Regel reichen 4 l Kompost je Quadratmeter oder je nach Packungsangaben 60 – 150 Gramm Dünger.  Bei organischem Dünger empfiehlt es sich, diese schon 3-4 Wochen vor der Pflanzung in den Boden einzuarbeiten und den Boden mit einer Mulchschicht aus bspw. Stroh zu bedecken.
Beides aktiviert das Bodenleben und die Nährstoffe sind für die Tomaten schneller verfügbar.  Eine Mineraldüngung z.B. mit Blaukorn wirkt viel schneller, allerdings kann sie viel leichter in Grundwasser ausgewaschen werden und die hohen Salzkonzentrationen schädigen die wertvollen Bodenorganismen wie Regenwürmer.
Brennessel- oder Beinwellblätter können mit in den Boden eingearbeitet werden, sie stärken mit ihrem Kieselsäuregehalt die Pflanzengesundheit.

Arbeitsschritte beim Auspflanzen und erste Kulturarbeiten

Ein guter Zeitpunkt zum Auspflanzen im Freiland ist nach den Eisheiligen (3. Maiwoche) bis Anfang Juni. Im frostfreien Gewächshaus kann schon ab Anfang April losgelegt werden. Ein zu frühes Auspflanzen im Freiland bringt selten früheren Ertrag.  Durch den noch kühlen Boden können die Pflanzen im Wachstum stocken.

  • Ein mindestens 70 cm breiter Pflanzenabstand und Reihenabstand von 1 m ist eine wichtige Vorrausetzung für die Pflanzengesundheit. Viele Pilzkrankheiten breiten sich in dichten Pflanzenbeständen aus, weil ihr Laub nur schwer abtrocknet. Außerdem erschwert ein zu dichter Pflanzenabstand die späteren Kulturarbeiten.
  • Vor dem Pflanzen wird ein Spiralstab oder Holzpflock in die Erde gesteckt. Es ist leichter diese Arbeit am Anfang zu tun damit sich die Pflanze leichter hochbinden lässt. Das Sortenetikett wird gelocht und in praktischer Augenhöhe an den Spiralstab gesteckt.
  • Die Jungpflanzen sollten gut einen gut durchwurzelten Topfballen haben und vor dem Pflanzen gut gegossen sein. Ich tunke immer die Topfballen solange in Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Ich setzte die Tomaten 10 -15 cm (in Höhe der länglichen Keimblätter) tief, damit ihr Stil weitere Wurzeln in der Erde ausbilden kann.
  • Nach dem Pflanzen werden die Tomaten kräftig angegossen. Je nach Witterung werden die Pflanzen alle 2-4 Tage gegossen.

Tomaten stützen und anbinden

Im Freiland schlängele ich die Triebe durch den Spiralstab. Bei Holzpflöcken oder an den Querdrähten meines Tomatenweinberges befestige ich sie mit Weinbindedraht. Weinbindedraht ist ein ganz dünner Draht, der von Pappmache umhüllt ist. Er schneidet nicht ins Pflanzengewebe und verrottet nach 2 -3 Jahren.
Im Gewächshaus können die Tomaten direkt an gespannten Schnüren entlang gezogen werden.  (Hier wären Bilder praktisch, die ich leider nicht habe). Ich bevorzuge einen stabilen Pflanzenhalt mit Spiralstäben und mit einer Verlängerung von Pflanzschnüren zu Aufleiten.

Boden mulchen

Nach dem Angießen bedecke ich das Beet oft mit Mulch.
Eine Mulchschicht aus Stroh, gesunden Tomatenblättern, Geiztrieben,  Rasenschnitt oder gemähter Gründüngung hilft dem Boden mehr Wasser zu speichern und mehr Bodenleben zu entwickeln. Durch die Abdeckung spritzt weniger Wasser an den Pflanzen hoch. Außerdem haben es die Wurzeln leichter in den deutlich lockeren Boden neue Wurzeln zu bilden.
Allerdings lockt eine Mulchschicht Schnecken an und kann Pilzkrankheiten fördern.
Mulchen finde ich bei trockenen Lagen oder in Gärten ohne Wasseranschluss sinnvoll. In den letzten Jahren tendiere ich eher wieder zu offenem Boden mit wenigen, niedrigen Begleitpflanzen wie Basilikum, Tagetes rund um die Tomatenpflanzen.

 

Mischkultur Fruchtfolge

Als Starkzehrer vertragen sich Tomaten gut mit Schwach- oder Mittelzehrern. Gute Begleitpflanzen sind zum Beispiel Buschbohnen, Salat oder Spinat. Sehr gut ist die Nachbarschaft zu Basilikum oder den niedrigen Gewürztagetes.

Allerdings sollten weder Begleitpflanzen oder Gründünger zu dicht an den Tomaten stehen. Die Pflanzen stehen in Konkurrenz um Platz und Nährstoffaufnahme und die Tomatenstile sollten zu Vorbeugung von Pilzkrankheiten im Bodenbereich frei stehen.

Tomaten sind selbstverträglich, d.h. sie können über viele Jahre am selben Standort angebaut werden. Wenn jedoch die Krankheiten überhand nehmen, ist es Zeit den Standort zu wechseln oder die Erde im Gewächshaus auszutauschen oder wenn möglich zu dämpfen.  Ist der Platz im Gewächshaus beschränkt können die Tomaten wie im Profianbau  zu zweit in 70 l Erdsäcken angebaut werden.  Die Erde sollte für ein bis zwei Jahre ruhen und mit Tagetes oder Ringelblumen zur Bodengesundung angesät werden.