Sonnenbrand an Tomatenfrüchten und - pflanzen

Die Sonnenstrahlung wird intensiver und schon lange lassen sich an wassereichen Früchten wie Himbeeren, Stachelbeeren, aber auch Tomaten graubraune Brandflecken beobachten.  Junge Tomatenpflanze mit weichem, frischen Laub sind anfälliger für Sonnenbrand, der sich hier ebenfalls mit graubraunen Blattflecken bemerkbar macht.  Wenn sich die Pflanze angepasst hat bildet sich rasch gesundes Laub aus, doch die Früchte können dauerhafte Schäden davon tragen und anfälliger gegen über Pilzkrankheiten werden.

In Verbindung mit möglichen Ernährungsstörungen an Pflanze und Frucht beobachte ich das bei ein paar Sorten die Triebe extrem spröde und bruchanfälliger werden. Das Ganze erinnert mich an Kunststoff, dem die Weichmacher fehlen und der unterm Licht sehr spröde und eben brüchig wird. Am deutlichsten machen sich die Schäden an den Früchten bemerkbar. Auf dem abgestorbenen Gewebe können sich Schadpilze ansiedeln und die Früchte ungenießbar machen. Früchte mit geringen Sonnenbrandschäden reifen gut herran und können bedenkenlos verzehrt werden.

Es gibt ein paar vorbeugende Maßnahmen die Sonnenbrandschäden minimieren:

  • Tomatenjungpflanzen werden an schattigen Standorten oder bei bedecktem Gartenwetter langsam an die höhere UV Strahlung gewöhnt. Insgesamt wachsen die Tomaten an leicht schattigen Standorten entspannter.
  • Auf dem Tomatendach oder im Gewächshaus kann während besonders sonnenreichen Tagen ein Schattiergewebe angebracht werden. Schattierungen gibt es im Gartenhandel zu kaufen.
  • Die Früchte sollten soweit wie möglich von Tomatenlaub bedeckt werden.  Das gilt für den Freilandanbau in unschattierten Lagen besonders.  Im Gewächshaus sind vom Laub bedeckte Früchte ebenfalls von Vorteil. Kranke Blätter (die z.b. von der Braunfäule befallen sind) und Geiztriebe entferne ich wie gehabt.
  • Zu stark gedüngte und gewässerte Pflanzen bilden weiches Gewebe, das wiederum anfälliger für Sonnenbrandschäden ist. Es gilt einen Mittelweg zwischen zuviel und zuwenig Pflanzenpflege finden und auf die Besonderheiten der jeweiligen Standorte zu achten.
  • Die Stabilität des Pflanzengewebes kann durch kieselsäuerereiche Düngegaben (Brennessellaub, Beinwelllaub, Schachtelhalmextrakt) verbessert werden.
  • Langfristig können Pflanzenstärkungsmittel zu einer besseren Pflanzengesundheit beitragen.
  • Verschiedene Pflanzzeitpunkte ausprobieren.  Es lohnt sich Tomaten nicht nur Anfang Mai sondern je nach Region/Standort auch noch 1-2 Monate später zu pflanzen. Da sich in den letzten Jahren die warme Witterung bis spät in den Spätherbst verschob macht sich eine weitere Pflanzung ab Mitte Juni, Anfang Juli positiv auf die Ernte unversehrter Früchte bemerkbar.
  • Sicher wird es auch hier wieder Tomatensorten geben die mit dem verändertem Licht besser klar kommen werden. Es lohnt sich immer wieder weitere Sorten auszuprobieren und das Beste davon weiterzuvermehren.

Sonnenbrand an Tomatenjungpflanzen

Zarte Tomatenjungpflanzen die frisch aus dem Gewächshaus kommen, können auch schnell einen Sonnenbrand bekommen. Die Blätter bekommen schon nach wenigen Stunden intensiver UV-Strahlung graubraune, teils silbrigweiße, eingetrocknete Flecken. Bei besseren Bedingungen können sich die Pflanzen wieder schnell erholen und neues gesundes Laub ausbilden.
Stellen Sie ihre Tomatenjungpflanzen zum Abhärten zunächst an eine absonnige, dennoch helle und windgeschützte Stellen. Nach ein paar Tagen haben sie sich an die UV Strahlung gewöhnt.
Bei Temperaturen unter 10°C ist es besser die Pflanzen im Haus, Frühbeet oder Gewächshaus zu lassen. Kälteschäden sehen ähnlich wie Sonnenbrandschäden aus. Zuvor sind die Blätter allerdings mehr violett gefärbt und werden dann hell. Beim Sonnenbrand ist es umgekehrt: zuerst silbriggrauweiß dann färbt sich die geschädigte, vertrocknende Stelle braun.

Schlimmer und großflächiger sind Hitzeschäden. Bei feuchter und gleichzeitig extrem warmer Witterung (gleich einer Dampfsauna! ) verbrüht das Tomatenlaub regelreicht. Stark betroffen sind junge Blätter und Triebe.  Sofern die Schäden nicht so stark sind erholen sich die Pflanzen bei besseren Lebensbedingungen innerhalb von Tagen.