Indigo Kumquat

Kurzbeschreibung:

Formenreiche leckere Cocktailtomate mit wunderbaren Aroma und feiner Fruchtkonsistenz. Die Fruchtfarben variieren von hellgelbblau, goldgelbblau zu orangeblau und die Tomaten von oval zu rund. Im Gewächshaus setzte der Ertrag 2017 ab Ende Juli ein und ging bis zum Abräumen der Pflanzen Ende Oktober. Die über 2,5m hohe wüchsige Stabtomate bildet wie die rote Flaschentomate 'Carnika' lange Internodien. Vom ersten Eindruck her würde ich die Sorte eher für das Gewächshaus empfehlen.
Diese Sorte ist neu für mich. Ursprünglich sollten es ovale Früchte in orange blau sein. Diese Variante ist oval rund. Wie sie sich weiterentwickelt weiß ich noch nicht.
Aber die Varieanten waren alle nett und ich bin gespannt wie es weitergeht.  Mir gefällt vieles an der Sorte: die Optik, das leichte Ernten, der leckere Geschmack, die wüchsige aber sehr pflegeleichte Pflanze, die wenig Geiztriebe bildet. Ich weiß nicht wie die Früchte der Nachkommen aussehen werden.
2018 waren die Nachkommen der runden Form tatsächlich rund aber geringer im Ertrag. Die Birnenförmige blieb 2018 birnenförmig und im Ertrag war sie genauso gut.
Ein Ersatz ist mir noch nicht bekannt.

 

Meine Sortenerhfahrung mit Indigo Kumquat - Jede Frucht ist ein Unikat!

 

Frucht
Die Tomatensorten Indigo Kumquat hat sehr formenreiche 3 -6 cm lange, köstliche fruchtig süße Cocktailtomaten. Ich esse die Früchte am liebsten roh direkt vom Strauch oder im Tomatensalat. Bei Besuchern kommen die leckeren und ungewöhnlichen Früchte immer gut an.  Natürlich eigenen sich die knackigen, nicht zu saftigen aber keineswegs mehligen Früchte auch für wunderbare Tomatensoßen.

Laut Ursprungssaatgut sollte diese Sorte orangeblaue, tonnenförmige Cocktailtomaten bringen. Die Überraschung im ersten Anbaujahr war bei mir groß was die Formenvielfalt der Früchte anging und setzt sich seit bisher drei Jahren fort.

Ich hatte ca. 2 -4 cm runde bis schmalovale orangeblaue, gelbblaue oder cremeweißblaue Früchte. Andere Pflanzen bildeten bis zu 6 cm lange, dünne oder dicke birnenförmige Früchte.  Die Fruchtfärbung verändert sich im Lauf des Tomatensommers. Anfangs sind die Blaufärbungen der Schale nur bei den unreifen Früchten zu sehen und verschwinden mit der Vollreife. Im Herbst bleibt die Blaufärbung auf den Früchten bis zur Vollreife erhalten. Manchmal bleibt die ganze Fruchtschale blau. Die meisten Tomaten sind im Herbst zu einem Drittel bis zur Hälfte blau gefärbt. Sehr oft ist der Fruchtanfang blau und die spitze gelb, doch einige Früchte weisen sehr hübsche Streifen oder unregelmäßige Flecken auf und sie sehen aus als ob sie von Hand bemalt seien.

Auch die Fruchtform und Fruchtgröße ändert sich im Laufe der Anbauphase. Zu Beginn sind die 3  - 4 cm langen Früchte tonnenförmig bis oval, später können sie an derselben Pflanze mit fast 6 cm deutlich größer werden und sich mehr zu attraktiven schlanken „Birnen“ entwickeln.

Die ersten Jahre habe ich bei der Saatguternte immer noch die Früchte nach Ähnlichkeiten auseinander sortiert. Doch ich stellte fest das sich aus den birnenförmigen Auslesen viele ovale bilden und umgekehrt. Lediglich die runden orange, schwach blauen Fruchtformen pflanze ich nicht mehr weiter an, da mir die länglichen Formen viel besser schmecken.

Ernte
Die Früchte lassen sich sehr leicht ernten und können ganz verzehrt werden.  Manchmal ist die Ernte zu leicht: Dank der nur sehr schwach ausgeprägten Verbindung zum Fruchtstiel fallen ein paar Früchte bereits vor ihrer Vollreife  von den Pflanzen. Unter den Pflanzen mulche ich den Boden mit einer dünnen Heuschicht, so das die herabrieselnden Pflanzen sanfter fallen und nicht direkt mit der feuchten Erde in Kontakt kommen. Ich lernte da ich im Gegensatz zu vielen anderen Tomatensorten hier möglichst keine anderen oder nur vereinzelt Kräuter wie Basilikum setze. Ich möchte möglichst „barrierefrei“ die Früchte aufsammeln.  Glücklicherweise platzen im Gewächshaus nur wenige Früchte und die erst gegen Herbst, auf.


Pflanze
Die wärmeliebenden Pflanzen gedeihen bei mir in der Rheinebene am besten im Gewächshaus, manchmal auch an warmen Freilandplätzen im Topf oder im Beet. In kalten Regionen sollte die Sorte im Gewächshaus stehen.  Im Freien wird die Fruchtreife zu lange dauern…Die wüchsigen, sparrigen Pflanzen bilden mittelmäßig viele Geiztriebe, haben relativ schmales Laub bei ungewöhnlich großen Blattabständen, auch Internodien genannt.  Ich gebe jeder Pflanze etwa einen Quadratmeter Platz und leite je Pflanze 3 -5 Hauptriebe an Spiralstäben und dann später am weichen Tomatenband hoch. Im Freiland werden die Pflanzen etwa 2,5 m im Gewächshaus locker über 3,5 m.  Ohne Frost wäre sicher noch mehr Längenwachstum möglich. Ich zähle die Sorten locker zu den unbegrenzt (indeterminated) Vertretern ihrer Art.


Die Pflanzenpflege beschränkt sich bei mir auf regelmäßiges Gießen und ein gelegentliches Ausgeizen. Viele Neutriebe bilden schnell Blüten und deswegen lasse ich anfangs viele Geiztriebe doch stehen. Meistens hänge ich die Neutriebe an die Spiralstäbe oder die Tomatenbänder hinzu und toleriere das Chaos.  Im Gewächshaus sind die Pflanzen ja vor Regen geschützt und im Freiland ist ihr Wuchs leichter zu bändigen. Im Topfanbau müsste ich noch eigene Erfahrungen sammeln, da weiß ich nur von anderen Tomatenfreunden das es klappt.

Sie wachsen anfangs zögerlich und ihre naturgemäß dünnen Treibe können leicht brechen. Im Verlauf der Sommerwärme und erst recht im Herbst holen die Pflanzen sehr an Wachstum und Ernte auf.  Die ersten Früchte gibt es ab Mitte Juli und ab Anfang August wird die Ernte immer mehr. Das kann bei mildem Wetter bis Anfang Oktober gehen. Mit Beginn der kühleren Herbsttage verzögert sich wie bei allen Tomaten die Fruchtreife aber die Pflanze produziert bis zum Frost unablässig Früchte.  Wer die grünen aber schon ausgewachsenen Früchte rechtzeitig erntet und bei mindestens 12 °C lagert kann sich noch bis weit in den Winter hinein mit nachreifenden ‚Indigo Kumquats‘ versorgen. Das Aroma bleibt fruchtig, vielleicht nicht mehr so intensiv wie im Sommer doch besser als so viele Importtomaten.

Das Keimverhalten der Sorte ist bisher in allen drei Jahrgängen ab 2017 gut und die Jungpflanzen haben bisher ein stabiles, standfestes, nicht so üppiges Wachstum. Kurz die Jungpflanzen sind gut zu pflegen, da ihr Hauptwachstum erst ab der Sommermitte so richtig loslegt. Bereits in der Jugend sind die schmalen Blätter und Stiele der Jungpflanzen stellenweise bläulich gefärbt. Insgesamt haben die Pflanzen eine schöne blaugrüne Färbung.

Wer  bei Cocktailtomaten die Abwechslung in blau gelb mag und den Pflanzen genügend Raum und Wärme gibt wird die Indigo Kumquat lieben.  Bei mir hat sie ihrem Platz in meinem Stammsortiment jedenfalls sicher.